Erste Hilfe für Wildtiere
Der Winter ist zu warm, die ersten Stürme der Saison fegen über das Land und schon werden die unterschiedlichsten Wildtiere im Garten, im Wald oder auf der Straße gefunden. Doch was tun, wenn man einen Igel, Feldhasen, Siebenschläfer oder gar eine Eule oder eine Fledermaus findet?
Zu aller erst – Ruhe bewahren und Helfen. Weiterlaufen oder -fahren ist (hoffentlich) keine Option. Natürlich gibt es Krankheiten bei Wildtieren, die sich auf den Menschen oder auf Haustiere übertragen können. Aber deswegen einen unterernährten Igel oder eine kleine Fledermaus dem eigenen Schicksal zu überlassen?
Es ist sehr einfach einem Tier zu helfen. Die „Interessengemeinschaft Hessischer Wildtierpfleger“ gibt dazu praktische Tipps, die jeder befolgen kann.
- Bleiben Sie ruhig! Es ist eine Ausnahmesituation, die stresst und in der man nichts falsch machen möchte, aber übereiltes Vorgehen ist nicht zielführend.
- Achten Sie bitte immer auf Ihre eigene Sicherheit - bei Verkehrsopfer Unfallstelle absichern, Schutzweste anziehen.
- Tier bei der Bergung/Sicherung am besten mit Tuch oder Jacke abdecken.
- Tier immer ruhig und dunkel unterbringen.
- Bitte einem Notfall kein Wasser oder Futter geben und das Tier warm halten!
- Jungtiere sollten immer warm gehalten werden - Wärmeflasche o. PET Flasche gefüllt mit warmen Wasser o. Reissocke o. Kirschkernkissen - immer mit Handtuch umwickeln.
- Bitte Kinder und Haustiere fernhalten.
Ist das Tier äußerlich verletzt, z.B. durch einen Vogelangriff oder durch eine Kollision mit einem Auto, bringen Sie das Tier bitte direkt zu einem Tierarzt! Meistens behandeln Tierärzte diese Tiere kostenfrei und in der Regel haben sie Kontakt zu Fachärzten oder zu einer passenden Auffangstation.
Hier wird geholfen
Auf der Webseite der Interessengemeinschaft Hessischer Wildtierpfleger findet man weitere Informationen und eine Telefonnummer, an die man sich im Bedarfsfall wenden kann. Außerdem ist der Eichhörnchen Notruf unter 0700 – 200 200 12 täglich erreichbar. Auf der Webseite „Pro-Igel“ sind Kontaktadressen von bundesweiten Auffangstationen aufgeführt. Aber auch im Internet oder auf Facebook finden sich zahlreiche Auffangstationen oder Gruppen (z.B. „Wildtiernotfälle“), bei denen man schnell und bundesweit Hilfe bekommen kann.
Fotos: Pixabey & Interessengemeinschaft Hessischer Wildtierpfleger